Café Take Five Deidenberg

öffnete am Samstagabend die Pforten für Jugend und Musikliebhaber

Belgien – Pforten auf für die Underground Szene der jungen Musikschaffenden hieß es an einem November Samstagabend im Café Take Five Deidenberg. Dieses liegt zentral und hat eine gute Anlage. Weiter ist es ein Ort, wo viele Musikliebhaber Jugendliche sich gerne zurückfinden, auch wegen der Möglichkeit des Austauschs. Im Rahmen des von OJA Süd (Offene Jugendarbeit im Süden der DG) organisierten Nachwuchswettbewerbs Niukom präsentierten sich acht junge Bands aus der Region.

Die Nachwuchsbands Crown Chase, Loudness War, Echocrash, White Orchid, High Cross und  Counting the Seconds traten in traditioneller Besetzung einer Rock-Band auf, bestehend aus einer oder zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang. Gegen 20 Uhr begann der Abend mit Crown Chase als erste Gruppe. Die vier jungen Männer mit langen Haaren, die seit Mitte 2012 in Mürringen proben, rockten die Bühne. Ihren Stil beschrieben Leadgitarrist Christoph Temnitzer, Bassist Jan Saubain, Schlagzeuger Kevin Jetzen, Rhythmusgitarrist und Sänger Stephan Wilmes als Groove Metal mit Hardrock-Einflüssen. „Singen oder Geschrei? Jeder interpretiert das anders“, so Stephan Wilmes. Wichtig ist der Formation, keine Texte mit 0815-Themen anzuschneiden.

Mit dem einzigen ruhigen Stück des Abends unterschied sich Loudness War von den anderen Bands.

Die vier Musiker von „Loudness War“, die seit Oktober 2012 im Jugendheim St. Vith proben, spielten unterschiedliche Stilrichtungen, so beispielsweise Grunge und alternativen Punk-Rock. Sie waren es auch, die das einzige ruhige Stück des Abends spielen sollten und sich damit von den anderen Newcomerbands abheben konnten.

Auf der Internetseite von Niukom gibt es zu jeder Band einen kleinen Einblick. Dort findet man über den Namen von Loudness War, welche den Publikumspreis für sich einnehmen konnten, eine interessante Erklärung. Laut Wikipedia bezeichnet der englische Ausdruck „Loudness war“ oder „Loudness race“ (im Deutschen etwa übersetzt mit „Lautheitskrieg“ oder ‚“Lautheits-Wettrennen“) die zunehmende Tendenz der Musikindustrie, Musik in allmählich immer höheren Lautheitspegeln – nicht zu verwechseln mit Lautstärkepegeln – zu produzieren, um einen Klang zu erzeugen, der sich von dem anderer Künstler abhebt. Die Band wurde durch einen  Bericht über das Album ‚Californication‘, der Red Hot Chilli Peppers, welches aufgrund des ‚Loudness war‘ kritisiert wurde, auf dieses Phänomen aufmerksam.

Counting the Seconds hat den Nachwuchswettbewerb Niukom schlussendlich für sich entschieden. Kendy Frings, Samuel Mattar, Luca Tribels, Mirko Nyssen und Antonio Romero überzeugten die Jury mit ihrer Gesamterscheinung. Ihre Bühnenpräsenz, die Performance, das Zusammenspiel sowie der Songaufbau fanden bei Jury und Publikum großen Anklagen. Seit sechs Monaten spielen die Musiker zusammen. Sie treffen sich zum Proben im Jugendtreff Inside in Eynatten. Am Samstag hatten sie ihren dritten Auftritt. Die Grundlage ihrer Musik ist Metal. Counting the Seconds waren energiegeladen, offen und direkt.

Die zwei Gewinner des Vorjahres, Radio Revolution (Publikum) und Itinérant (Jury) rockten auch in diesem Jahr wieder mit. Radio Revolution nahm mit mehr Erfahrung und Ambitionen auf den Jurypreis teil. Außerdem präsentierte sich die Gruppe mit einem neuen Mitglied namens Vanessa Hilgers am Keyboard. Als alternative Rockband zeigten sich Radio Revolution mit einem beeindruckenden Trommelspiel auf der Bühne. Itinérant gab das Abschlusskonzert.

Zwei Bands treten im August 2014 beim Pigalle-Fest auf.

Alle Bands zeigten großen Spaß an der Musik. Auch die Jury lobte jede Gruppe. Für die Musiker war der jeweils 20 minütige Auftritt eine gute Gelegenheit erste Bühnenerfahrung sammeln zu können. Die Jury bestand aus Mia (Bassistin von Pandora’s Bliss), Monique Göbels (Mitglied der Coverband Modell 12) und Lars Brüll (Café Pigalle in Eupen). Letzterer offerierte neben den beiden Preisen, die es zu gewinnen gab, je einen Auftritt für Crown Chase und Counting the Seconds beim Pigalle-Fest im August.

Schon zu Beginn der Vorbereitungen des vierten Niukom Bandcontest hatten sich auf Anhieb viele Gruppen gemeldet. Das es acht werden sollten, damit hatten die Jugendarbeiter der OJA nicht gerechnet. Die Besucherzahl der Jugendveranstaltung war in diesem Jahr hingegen leicht rückläufig. Man kann daraus auch schließen, dass immer mehr Jugendliche einfach gerne ihre  eigene Musik machen.

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