Workshop „Mit Theater die Welt verändern“

Grafiti-Festival heißt nicht nur Theater sehen, sondern auch Theater machen. Unter dem Festivalmotto der Nachhaltigkeit durften Neugierige am Festival-Freitag am Workshop „Mit Theater die Welt retten“ teilnehmen. Schauspielerin Sonni Maier leitete den vierstündigen Kurs mit Power und Begeisterungsfähigkeit.

Ihre Philosophie: „Ich habe mich auf Stücke für Jugendliche zu Problemthemen spezialisiert. Sowohl in meinem eigenen kleinen Theater in Witten bei Dortmund als auch auf Reisen in ganz Deutschland stelle ich meine Stücke in Schulen vor und versuche, die Jugendlichen für die Thematiken zu sensibilisieren. Eine solche Thematik, die mich schon seit Jahren bewegt, dreht sich darum, wie schlecht es unserem Planeten geht. Angefangen bei Umweltzerstörung über Armut bis hin zu globaler Ungerechtigkeit und Kriegen. Ich wollte deshalb ein Theaterstück machen, das Jugendliche mit diesen Problemen konfrontiert und ihnen das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil schärft. Daraus soll eine eigenständige Lust entstehen, selber gerecht und nachhaltig zu leben und handeln.“

Wie das Thema Nachhaltigkeit im Theater aufgearbeitet und präsentiert werden kann, erlebte die 15-köpfige Workshop-Gruppe in angeregten Diskussionen und Theaterübungen. Egal ob einmal richtig Rampensau spielen, in Standbildern eingeworfene Begriffe wie „Armut“ oder „Umweltzerstörung“ darstellen oder bewusst durch den Raum wandeln – Sonnis Workshop zauberte allen Beteiligten ein Lächeln auf die Lippen. Doch wie kann am Ende das Publikum der großen weiten Welt erreicht und zum nachhaltigen Handeln bewogen werden?

„Wichtig ist es, das Publikum dergestalt zu begeistern, dass es selbst aktiv werden will. Jede Theaterform kann dieses Ziel erreichen, wenn mit Herzblut, klarer Message und ohne den belehrenden Zeigefinger gearbeitet wird. Somit können Identifikation, Empathie und eine anschließende Aktivierung des Zuschauers erfolgen.“

Aktiviert waren die Teilnehmer des Workshops auf jeden Fall. Am Ende stellten sie drei kleine Szenen vor, die sie in Gruppen erarbeitet hatten. Komplett unterschiedliche Szenarien ergaben sich und griffen dabei auch – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – recycelnd auf die Verwendung von Bananenschalen als Handpuppenhaarpracht zurück.Womit bewiesen wäre, dass man mit Theater tatsächlich die Welt verbessern oder zumindest zum Lachen bringen kann.

Nina Roob

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